Kirchengeschichte |
Die Filialkirche St. Margaretha in Magnetsried |
Die Kirche St. Margaretha in Magnetsried war wie die Kirche von Jenhausen von 1135 bis zur Säkularisation dem Stift Bernried anvertraut und hatte den Rang einer Pfarrkirche. Erhalten ist die Urkunde, mit welcher Papst Callixtus III. dem Chorherrenstift im Jahre 1456 die Inkorporation der Magnetsrieder, Jenhausener und anderer Kirchen bestätigte. Die heutige Kirche St. Margaretha wurde wie ihre Nachbarin in Jenhausen im Jahre 1734 geweiht. Der Vorgängerbau muss sich bereits 1714 in sehr schlechtem Zustand befunden haben, denn damals verklagte man den Propst von Bernried als den zuständigen Patronatsherrn wegen der säumigen Wiederherstellung des Gotteshauses. Da aber das Stift Bernried entsprechender Finanzen entbehrte, konnte die Errichtung der neuen Kirche erst durch das großzügige Testament des Weilheimer Spitalkuraten Georg Gerold vorangetrieben werden. Der in Magnetsried geborene Gerold überließ nämlich nach seinem Tod im Jahre 1723 den Großteil seines Erbes der Heimatpfarrei. Die Pläne für den einheitlich wirkenden, harmonisch gegliederten Bau dürfte wohl der Münchener Baumeister Georg Ettenhofer (1668 -1741) gezeichnet haben, der u.a. als Mitarbeiter des kurfürstlichen Hofbaumeisters Viscardi in Erscheinung getreten ist. Gut vergleichbar mit der Magnetsrieder Kirche ist die Konzeption der auf Ettenhofer zurückgehenden Pfarrkirche in Hofolding (Kreis München). Beide Bauten weisen eine strenge Außengliederung durch schichtweise eingetiefte, flache Rechteckfelder auf, welche die Fensterachsen umrahmen. Letztere setzen sich jeweils aus einem Rundbogenfenster und einem oberhalb eingefügten Okulus zusammen. Der Chorschluß ist in Magnetried nicht halbrund, sondern etwas abgeflacht. Chor und Langhaus sind bei gleicher Höhe durch den Triumphbogen klar voneinander unterschieden. Das Gewölbe ist als Stichkappentonne konzipiert. Die Gliederung des Raumes wird durch eine verkröpfte dorische Pilasterordnung mit Rücklagen bewerkstelligt. Auf die Pilaster antworten im Gewölbe Gurte. Als Indiz für die Urheberschaft Ettenhofers ist in Magnetsried die Aufteilung auch der Apsis-Wölbung durch zwischen den Stichkappen angebrachte, an Rippen gemahnende Gurtbögen anzusehen. Für die Autorschaft Ettenhofers spricht im Übrigen noch ein biographischer Umstand: Er war in Bernried geboren, so dass er den Bernrieder persönlich bekannt gewesen sein dürfte. |