Kirchenführung |
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Die ehemalige Wallfahrtskirche in St. Heinrich |
Zum Inhalt der Darstellungen: |
Der Hochaltar birgt im Zentrum das Gnadenbild, das zu den übrigen Teilen des Altares in enger Beziehung steht. Die Vorgeschichte der in der Mitte gezeigten Beweinung Christi durch seine Mutter findet in der vollplastischen Szenerie des Auszugs statt, wo die Abnahme des toten Herrn vom Kreuz vorgeführt wird. Die Kreuzabnahme wird von Engeln flankiert, die mit einzelnen Passionswerkzeugen, nämlich der Lanze des römischen Hauptmanns und dem in Essig getränkten Schwamm bestimmte Stadien des Leidensweges in Erinnerung rufen. Links und rechts vom Gnadenbild stehen zwei Frauen mit Salbgefäßen für die Einbalsamierung des Leichnams. Es sind Maria Salome und Maria Kleophas, der Legende nach die beiden Halbschwestern der Mutter Jesu. Christi aufgeopferter Leib wird in der Darstellung über dem Tabernakel veranschaulicht und in ihm in Gestalt der gewandelten Hostien aufbewahrt. Der linke Seitenaltar ist mit Bildern besonders populärer weiblicher Heiliger geschmückt. Er enthält ein Bild der hl. Mutter Anna mit ihrer Tochter Maria und im Auszug ein Madonnenbild. Auf seitlichen Konsolen stehen die Skulpturen der hl. Barabara (links, mit Kelch) und Katharina von Alexandrien (mit Schwert). Der rechte Seitenaltar ist von männlichen Heiligen bevölkert. Auf dem Altarbild ist der hl. Antonius mit dem Jesuskind auf dem Arm dargestellt, auf dem Auszugsgemälde der hl. Josef, ebenfalls mit Jesuskind. Die barocken Skulpturen sind als hl. Paulus (links) und hl. Franziskus (rechts) zu deuten. Aus der Präsenz zweier Franziskanerheiliger wird die Herkunft des Altares aus der Kirche eines franziskanischen Ordens (früher Kapuziner-, später Franziskanerkirche) deutlich. Gemeinsamer Nenner der vier nazarenischen Gemälde ist die Darstellung je eines erwachsenen Heiligen mit Kind. Im Bereich der Auszüge bewegen sich lebhafte barocke Putti. Unter der Orgelempore steht das Grabmal des seligen Heinrich, die ehemalige Deckplatte der Tumba aus dem Jahre 1626 mit einer grob gearbeiteten Relief-Darstellung des Einsiedlers. Zwei weitere Bilder dieses Gottesmannes (auf der rechten Seite stehend, links im Augenblick seines Todes) sind als Reste spätgotischer Fresken im Chorraum zu bewundern. Die alte Wallfahrtskirche gibt trotz des Brandes von 1902 innen wie außen ein geschlossen wirkendes barockes Gesamtbild ab. Als vornehmstes Detail kann der Spätrokoko-Stuck im Chorraum angesehen werden. Von historischer Bedeutung für die umliegenden Dörfer ist das altehrwürdige Gnadenbild im Hochaltar. |